Methadon in der Tumortherapie
In einem aktuellen Schreiben nimmt der Arbeitskreis Tumorschmerztherapie der Deutschen Schmerzgesellschaft Stellung zum Einsatz von Methadon zur Unterstützung einer onkologischen Therapie. 2
Durch diverse Medienberichte ist ein breites Interesse an Methadon in der onkologischen Therapie entstanden. Zugrundeliegend sind in-vitro Experimente bzw. Tierstudien, in denen durch Methadon eine Apopotose von Tumorzellen bewirkt werden konnte.1,3
Diese zweifelsfrei spannenden Erkenntnisse sind allerdings nicht automatisch auf eine klinisches Setting skalierbar. Bereits bei ähnlichen Berichten in anderen Substanzgruppen (z.B. Lokalanästhetika, NMDA Rezeptor Antagonisten) waren die klinischen Ergebnisse enttäuschend. Andererseits bestehen bei Methadon neben den Opioid-typischen Problemen vor allem die Limitation der individuell unterschiedlich, aber grundsätzlich sehr langen Halbwertszeit und der daraus folgenden schwierigen Einstellung bzw. Rotation im Raum.
Der Arbeitskreis Tumorschmerz lehnt dementsprechend den Einsatz von Methadn – abseits einer schmerztherapeutischen Indikation – zur Tumortherapie ab.2