Das Reizdarmsyndrom (irritable bowl syndrome, IBS) ist ein Krankheitsbild, dass für viele Betroffene noch immer mit einer hohen Einschränkung der Lebensqualität einhergeht. Pregabalin, als Therapeutikum bei neuropathischen Schmerzen in breitem Einsatz, wurde auch für die Therapie von IBS bereits versuchsweise eingesetzt. Es konnte in Vorstudien gezeigt werden, dass es die viszerale Empfindlichkeit modulieren kann.

Diese randomisierte Studie untersuchte die Auswirkungen von Pregabalin bei IBS.1 Die untersuchte Kohorte umfasste insgesamt 85 Patienten mit allen Subtypen von IBS. Standard-Medikamente vom Typ IBS waren während der Studie verboten. Der primär gestaltete Endpunkt war der Bowel Symptom Score (BSS) für Bauchschmerzen oder Beschwerden nach 12-wöchiger Therapie.

Insgesamt zeigten die Ergebnisse potenziell nützliche Effekte von Pregabalin. Insgesamt waren BSS sowie Schmerzen, Durchfall und Blähungen in der Pregabalin-Gruppe signifikant niedriger. Interessanterweise zeigte sich trotzdem kein signifikanter Unterschied in den sekundären Variablen wie der IBS-bezogenen Lebensqualitätsmaßnahmen oder der Anzahl der Probanden, die eine angemessene Linderung der Symptome erhielten, was aber möglicherweise durch die unzureichende Studiengröße erklärbar ist. Insgesamt war Pregabalin relativ gut verträglich, ohne größere Nebenwirkungen, obwohl 20% der Pregabalin-Gruppe vor Ablauf von 12 Wochen eingestellt wurden.

Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass Pregabalin als Ersatz-Therapie für gewisse Subtypen des IBS eine mögliche Rolle spielen könnte, wenn herkömmliche Therapiemaßnahmen nicht ausreichen.

1.
Saito Y, Almazar A, Tilkes K, et al. Randomised clinical trial: pregabalin vs placebo for irritable bowel syndrome. Aliment Pharmacol Ther. 2019;49(4):389-397. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30663077.

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