Chronische Schmerzen sind ein weit verbreitetes und komplexes Gesundheitsproblem, das mit einer starken Symptombelastung, erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen und auch nur sehr wenigen hochwirksamen Behandlungen verbunden ist. Diese Übersicht untersucht die Beweise für die Wirksamkeit und Sicherheit von Magnesium bei chronischen Schmerzen. 1

In der systematischen Übersichtsarbeit wurden randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) eingeschlossen, in denen Magnesium (in jeder Dosis, Häufigkeit oder Art der Verabreichung) mit Placebo verglichen wurde, wobei von den Teilnehmern angegebene Schmerzintensitäten ausgewertet wurden.

Insgesamt wurden 9 RCTs mit 418 Teilnehmern eingeschlossen. Drei Studien untersuchten neuropathische Schmerzen (62 Teilnehmer), drei Studien untersuchten Migräne (190 Teilnehmer), zwei Studien untersuchten ein komplexes regionales Schmerzsyndrom (86 Teilnehmer) und eine Studie untersuchte Kreuzschmerzen mit einer neuropathischen Komponente (80 Teilnehmer). Über die Sicherheit konnte kein Urteil gefällt werden, da in den eingeschlossenen Studien uneinheitlich über unerwünschte Ereignisse berichtet wurde. Der Nachweis der analgetischen Wirksamkeit aus den eingeschlossenen Studien war nicht eindeutig. Die berichteten Wirksamkeitssignale in einigen der eingeschlossenen Studien liefern jedoch eine Begründung für definitivere Studien. Zukünftige größere Studien mit guter Sensitivität des Assays und besserer Sicherheitsbewertung und Berichterstattung sowie sorgfältige Beachtung von Formulierungen mit optimaler Bioverfügbarkeit werden dazu dienen, die Rolle von Magnesium bei der Behandlung chronischer Schmerzen besser zu definieren.

Zusammenfassend stellt Magnesium eine spannende Option in der Behandlung chronischer Schmerzen dar, welche in zukünftigen Studien weiter exploriert werden sollte.

1.
Park R, Ho AM-H, Pickering G, Arendt-Nielsen L, Mohiuddin M, Gilron I. Efficacy and Safety of Magnesium for the Management of Chronic Pain in Adults. Anesthesia & Analgesia. 2020;Publish Ahead of Print. doi:10.1213/ane.0000000000004673

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