Ist der durchschnittliche Schmerz ein sinnvolles Maß?
In vielen Studien, insbesondere im Akutschmerz-Bereich, wird der Schmerz numerisch bzw. über eine sogenannte visuelle Analog-Skala erhoben, und mittels Mittelwert statistisch ausgewertet. In einer aktuellen Arbeit unserer Arbeitsgruppe konnten wir zeigen, dass es Methoden gibt, die besser mit der Zufriedenheit der PatientInnen korrelieren.1
Unser Modell beruht auf der Annahme, dass PatientInnen nach einer Operation einen gewissen Schmerzpegel durchaus als akzeptabel hinnehmen; höhere Werte, selbst wenn sie nur kurz andauern, haben allerdings einen starken Einfluss auf ihre Zufriedenheit. Dementsprechend präsentieren wir in dieser Arbeit ein Rechenmodell, das erste Schmerzwerte über einem definierten Schwellenwert berücksichtigt. Dafür haben für Episoden über dieser Schwelle sowohl Dauer als auch Intensität einen Einfluss. Mathematisch ausgedrückt wird dies als Area under the curve.
In einer Auswertung bereits zuvor publizierter Studien konnten wir zeigen, dass die so berechneten Werte stärker mit der Zufriedenheit der PatientInnen korrelieren als die „unbearbeiteten“ Mittelwerte. Wir schlagen also vor, die von uns etablierte Rechenmethode in zukünftigen Akutschmerzstudien zu implementieren.