Pharmakologische Schmerztherapie bei alten Menschen
Die Behandlung chronischer, nicht krebsbedingte Schmerzen bei älteren Menschen stellt aufgrund der steigenden Lebenserwartung zusammen mit einer Zunahme potenziell schmerzhafter Erkrankungen eine immer häufiger werdende Herausforderung dar. Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst die wichtigsten Spezifika älterer Patienten zusammen und diskutiert die pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Möglichkeiten der Schmerzbehandlung.1
Eine umfassende Schmerzbeurteilung ist eine Voraussetzung für eine wirksame Schmerzbehandlung. Bei Patienten, die nicht in der Lage sind, angemessen zu kommunizieren, z.B. bei Patienten mit Demenz2, kann dies jedoch eine große Herausforderung darstellen.
Ein spannender Punkt der vorliegenden Arbeit ist die ausgewogene Diskussion über Nutzen und Schaden von Opioiden bei älteren Menschen. Obwohl einige Autoren den Mangel an Wirksamkeit zusammen mit den potenziellen Problemen, wie z.B. Missbrauch, hervorheben, berichten andere über eine positive Wirkung in Bezug auf Schmerzlinderung und Funktion.
Eine adäquate Schmerzbehandlung älterer Patienten stellt zahlreiche pharmakologische Optionen dar, darunter Nonopioide, Opioide, Koanalgetika und topische Wirkstoffe. Aufgrund altersbedingter Charakteristika müssen alle systemischen Analgetika sehr vorsichtig verabreicht werden. Wann immer möglich, sollte die Behandlung als multimodaler Ansatz auf der Grundlage des biopsychosozialen Modells chronischer Schmerzen durchgeführt werden.