Langzeitfolgen von CRPS bei Kindern und Jugendlichen

Das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) ist eine neuropathische Schmerzerkrankung mit unbekannter Ätiologie. Es ist wenig über die langfristigen Ergebnisse von jungen Erwachsenen bekannt, bei denen als Kind ein CRPS diagnostiziert wurde.1

In dieser Studie wurden Umfragen an Erwachsene verschickt, die zwischen 1994 und 2018 wegen CRPS im Kindesalter behandelt wurden. Die ausgefüllten Umfragen wurden auf Schmerzsymptome hin analysiert. Die Umfragen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurden basierend auf einem norm-basierten Scoring analysiert.

Die Studie hatte eine Rücklaufquote von 50%. Die Patient*innen wurden mit Physio- und Ergotherapie, peripheren oder sympathischen Nervenblockaden, Medikamenten gegen neuropathische Schmerzen und Psychotherapie behandelt. Achtundsechzig Prozent der Proband*innen berichteten über Schmerzen. Jedes Jahr, das das Alter der Patienten zum Zeitpunkt der CRPS-Diagnose anstieg, erhöhte die Wahrscheinlichkeit, als Erwachsener zumindest leichte Schmerzen zu haben, um 61 % (P = 0,005). Die meisten Patient*innen hatten etwas niedrigere Lebensqualitäts-Scores als der Durchschnitt der US-Bevölkerung, sowohl im psychischen Komponenten-Score (43,4, 95%, Konfidenzintervall 3,4) als auch im physischen Komponenten-Score (44,4, 95%, Konfidenzintervall 3,3).

Entsprechend dieser Erhebung hatten junge Erwachsene ein erhöhtes Risiko lang anhaltende Schmerzsymptome. Mehr als zwei Drittel der ehemals pädiatrischen CRPS-Patient*innen gaben einen gewissen Grad an Schmerzen an, und diese Patient*innen hatten eine geringere Lebensqualität. Ermutigend war, dass die Mehrheit kein CRPS hatte, das sich auf andere Bereiche ausbreitete, und dass ihre Schmerzen keine weitere Behandlung rechtfertigten. Das Verständnis der langfristigen Ergebnisse kann zu einer Risikostratifizierung in einem früheren Stadium der Erkrankung führen, um die zukünftige Lebensqualität zu verbessern.

1.
Wong BJ, Yoon IA, Krane EJ. Outcome in young adults who were diagnosed with complex regional pain syndrome in childhood and adolescence. PR9. 2020;5(6):e860. doi:10.1097/pr9.0000000000000860

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