Kardiale Nebenwirkungen von Opioiden
Der Einsatz von Opioiden zur Behandlung chronischer Schmerzen wird zunehmend kritisch betrachtet, da ein solcher Einsatz mit einem signifikanten Sterberisiko verbunden ist, wobei nur begrenzte Daten über die langfristige Wirksamkeit vorliegen, insbesondere bei der Behandlung von Nicht-Krebsschmerzen. Dieser systematische Review biete einen Überblick über eine Nebenwirkungskategorie, die bei Opioiden nur selten diskutiert wird: die kardialen Effekte.1
Die meisten Opioide haben kaum direkte negative Auswirkungen auf die kardiale Kontraktilität. Jedoch kann die Verabreichung von Opioiden mit einer verminderten Herzfunktion verbunden sein, wenn sie in Kombination mit anderen Medikamenten, einschließlich Benzodiazepinen, verabreicht werden. Opioide können zu Bradykardie und Vasodilatation führen und infolgedessen in seltenen Fällen zu Ödemen, Hypotonie, orthostatischer Hypotonie und Synkope führen, wenn sie in analgetischen Dosen verwendet werden. Während die meisten Opioide keinen Einfluss auf die kardiale Leitfähigkeit haben, können Methadon und Buprenorphin den QTc-Wert verlängern, insbesondere wenn sie bei Patienten mit erhöhtem Risiko für eine QTc-Verlängerung angewendet werden. Die Überwachung der QTc im Elektrokardiogramm (EKG) zu Beginn der Behandlung und nach einer Dosiserhöhung ist bei Patienten, die diese Medikamente erhalten, angebracht. Zu diesem Thema sei auch auf eine Arbeit unserer Gruppe verwiesen.2
Es gibt begrenzte Daten, die darauf hinweisen, dass die chronische Verabreichung von Opioiden mit einem erhöhten Risiko für kardial bedingte unerwünschte Wirkungen verbunden sein kann. Diese Beobachtung ist jedoch noch nicht bestätigt worden. Ungeachtet dessen sind Opioide zwar ein wichtiges Medikament zur Behandlung einer Vielzahl von chronischen Schmerzzuständen, aber eine sorgfältige Auswahl der Patienten und eine gewissenhafte Überwachung können wahrscheinlich das Risiko von Schäden verringern und die Ergebnisse der Patienten verbessern.