Übersichtsarbeit über die Exercise-induced hypoalgesia bei neuropathischen Schmerzen

Neuropathischer Schmerz ist eine Erkrankung des somatosensorischen Systems, die durch Kribbeln, Brennen und/oder stechende Schmerzen gekennzeichnet ist. Medikamente sind oft die primäre Behandlung, aber sie teilweise nur eingeschränkt effektiv. Dementsprechend gibt es ein Interesse daran, alternative, kostengünstige Behandlungen wie Bewegung besser zu verstehen und in weiterer Folge vermehrt zum Einsatz zu bringen.1

In der vorliegenden Arbeit bietet Kelly Koltyn, eine der Expertinnen zum Thema bewegungsinduzierter Hypoalgesie, einen Überblick über die präklinische und klinische Literatur, die den Einfluss von Bewegung auf neuropathische Schmerzen untersucht. Präklinische Studien unterstützen die Hypothese, dass Bewegung Hyperalgesie und Allodynie in Tiermodellen von neuropathischen Schmerzen reduziert. In der Humanforschung deuten Beobachtungsstudien darauf hin, dass Personen, die körperlich aktiver sind, ein geringeres Risiko haben, neuropathische Schmerzen zu entwickeln, als Personen, die weniger aktiv sind. Bewegungsstudien legen nahe, dass aerobes Bewegungstraining (z. B. 16 Wochen), eine Kombination aus aerobem und Widerstandstraining (z. B. 10-12 Wochen) oder hochintensives Intervalltraining (z. B. 15 Wochen) Aspekte neuropathischer Schmerzen reduziert, wie z. B. den schlimmsten Schmerz im letzten Monat, den Schmerz in den letzten 24 Stunden, Schmerz-Scores oder die Schmerzinterferenz.

Mögliche Mechanismen und zukünftige Richtungen werden ebenfalls diskutiert, um das Ziel zu unterstützen, die Rolle des Trainings bei der Behandlung von neuropathischen Schmerzen zu allerdings noch notwendig, um genaue Empfehlungen über Art, Dosis und Dauer des Tranings für individuelle Patient*innen geben zu können.

 

1.
Leitzelar BN, Koltyn KF. Exercise and Neuropathic Pain: A General Overview of Preclinical and Clinical Research. Sports Med – Open. 2021;7(1). doi:10.1186/s40798-021-00307-9

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