Schmerztherapie bei Knieprothetik: LIA vs. Regionalanästhesie

Das ideale Vorgehen für die Schmerztherapie nach Knieprothesen-Operationen ist nachwievor Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Nach einer primären Knietotalendoprothese (TKA) ist die lokale periartikuläre Infiltrationsanästhesie (LIA) eine schnelle und sichere Methode zur postoperativen Schmerzkontrolle. Darüber hinaus ist die ultraschallgesteuerte Regionalanästhesie (USRA) mit Femoral- und Poplitealblock ein Standardverfahren in der perioperativen Versorgung. Im Rahmen einer eigenen Studie untersuchten wir zwei Analgetikaregime für TKA – LIA versus URSA mit Dexmedetomidin als Zusatz zu Ropivacain. Wir stellten die Hypothese auf, dass die Verwendung von URSA bei der TKA im Vergleich zur LIA einen besseren Opioidspareffekt bietet.

Dazu wurden fünfzig Patienten randomisiert. Diese Patienten erhielten entweder eine LIA in die Kniekapsel während der Operation oder zwei Single-Shot-URSA-Blöcke (Femoral- und Poplitealblock) vor der Operation. Der postoperative Opioidverbrauch in den ersten 48 Stunden, die Schmerzbeurteilung und Komplikationen wurden analysiert.

in der Analyse zeigte sich ein signifikant höherer Bedarf an Opioiden in der LIA-Gruppe, mit einem medianen oralen Morphinäquivalent von 42,0  mg gegenüber 27,0] mg. Aufgrund dieses Ergebnisses wurde die Studie aus ethischen Erwägungen gemäß dem Protokoll abgebrochen.

Dies ist die erste Studie, die Daten zur Anwendung von LIA in Kombination mit Dexmedetomidin präsentiert. Es wurde eine bessere opioidsparende Wirkung von URSA im Vergleich zu LIA bei TKA beobachtet, wenn Dexmedetomidin zu den Lokalanästhetika hinzugefügt wird. Außerdem wurde in der LIA-Gruppe eine länger anhaltende opioidsparende Wirkung im Vergleich zur kürzlich veröffentlichten Literatur beobachtet; dieser Unterschied könnte auf den Zusatz von Dexmedetomidin zurückzuführen sein. Daher könnten multimodale Analgetikaregime weiter verbessert werden, wenn LIA- oder USRA-Techniken mit Dexmedetomidin kombiniert werden.

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