In dieser systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse untersuchten die Autoren, ob slektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) eine Option in der perioperartiven Schmerzbehandlung darstellen.

Die Autoren suchten in sieben Datenbanken und zwei Studienregistern nach RCTs, die SSRIs oder SNRIs mit Placebo oder einer aktiven Kontrolle zur postoperativen Schmerzbehandlung verglichen.

Insgesamt schlossen sie 24 RCTs mit 2197 chirurgischen Patienten ein (21 Studien zu SNRIs und drei Studien zu SSRIs). Die Ergebnisse waren von mäßiger methodischer Qualität und zeigten, dass SSRIs/SNRIs (mehrheitlich SNRIs) im Vergleich zu Placebo die postoperativen Schmerzen bis zu 6 Stunden signifikant reduzieren. Ebenso konnte der kurfristige Opioidverbrauch gesenkt und die Patientenzufriedenheit gesteigert werden, ohne signifikanten Anstieg der unerwünschten Ereignisse. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer waren trotz nicht signifikanter Subgruppeneffekte tendenziell weniger wirksam.

Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmer als Ergänzung zur perioperativen Standardbehandlung führen wahrscheinlich zu einer geringfügigen Verringerung sowohl der akuten als auch der chronischen postoperativen Schmerzen und des Opioidverbrauchs sowie zu einer geringfügigen Verbesserung der Patientenzufriedenheit, ohne dass es zu einem Anstieg der unerwünschten Ereignisse kommt. Die Auswirkungen von SSRIs sind aufgrund der sehr begrenzten Evidenz nicht eindeutig.

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