Die Wirkung perioperativer psychologischer Interventionen auf persistierende postoperativer Schmerzen nach Wirbelsäulenoperationen
Patienten, die sich einer Wirbelsäulenversteifung unterziehen, neigen dazu, anhaltende Wirbelsäulenschmerzen zu entwickeln, die möglicherweise mit präexistenten psychologischen Faktoren zusammenhängen. Ziel dieser Übersichtsarbeit war es, die vorhandene Evidenz zu perioperativen psychologischen Interventionen zusammenzufassen und deren Wirkung auf postoperative Schmerzen, Behinderung und Lebensqualität bei erwachsenen Patienten zu analysieren, die sich einer komplexen Operation wegen Wirbelsäulenerkrankungen unterziehen. Eingeschlossen wurden Studien, die jede Art von psychologischer Intervention untersuchten, die sich explizit an Patienten richtet, die sich einer chirurgischen Fusion an der Wirbelsäule unterziehen. Die Autoren haben sich dabei auf Interventionen konzentriert, die eine klar definierte psychologische Komponente haben.
Dreizehn Studien, die zwischen 2004 und 2017 durchgeführt wurden, wurden eingeschlossen. Bei der Mehrzahl handelte es sich um randomisiert-kontrollierte Studien (85 %), und die meisten Patienten unterzogen sich einer lumbalen Fusion (92 %). Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) wurde in neun Studien (69 %) eingesetzt. Eine kognitive Verhaltenstherapie in der perioperativen Phase kann zu einer Verringerung der postoperativen Schmerzen und Behinderungen in der kurzen Nachbeobachtungszeit im Vergleich zu einer Behandlung wie üblich führen. Für einen zusätzlichen Effekt der CBT bei der mittel- und langfristigen Nachbeobachtung gab es weniger Belege.
Die vorliegenden Belege deuten darauf hin, dass bei Anwendung eines CBT-Ansatzes kurzfristig, d. h. unmittelbar nach der Operation bis zu drei Monaten, eine Verringerung von Schmerzen und Behinderungen zu erwarten ist. Es gibt jedoch keine schlüssigen Beweise für die langfristige Wirkung einer perioperativen psychologischen Intervention nach einer Wirbelsäulenfusionsoperation. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Häufigkeit, die Intensität und den Zeitpunkt eines solchen Ansatzes in Bezug auf den chirurgischen Eingriff besser zu definieren, um seine Wirkung zu maximieren und für die Patienten von Nutzen zu sein.
References
- PMID: 36427089.