Vergleich unterschiedler Konzepte zur präemptiven Analgesie

Tortz jahrelanger intensiver wissenschaftlichen und klinischen Anstrengungen ist der postoperative Schmerz noch immer ein Problem, unter dem viele Millionen Menschen weltweit leiden. Ein Konzpet, diesen zu verringern, stellt die präemptive Analgesie dar. Diesem liegt die Überlegung zurgrunde, dass die Gabe eines Analgetikums vor dem Schmerzreiz effektiver ist als wenn erst danach therapiert wird. In einer aktuellen Studie im British Journal of Anesthesia wird die Evidenz dieses Konzepts erhoben.

Diese Netzwerk-Metaanalyse vergleicht 19 verschiedene präemptive Analgetikaregime hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Intensität der postoperativen Schmerzen und den Opioidverbrauch. Meines Erachtens ist dies die erste Netzwerk-Metaanalyse, die sich mit diesem klinischen Thema befasst. Das Konzept der präemptiven Analgesie und die potenziellen Vorteile für die Patienten werden prägnant und präzise vorgestellt. Die Studie wurde gemäß den PRISMA-Richtlinien durchgeführt, und die Suchstrategie, die Ein- und Ausschlusskriterien sowie die Ergebnismessungen sind klar umrissen und angemessen. 188 Studien mit fast 14 000 Teilnehmern wurden in die endgültige Analyse einbezogen. Zwar wurden einige beabsichtigte Ergebnismessungen aufgrund unzureichender Datenpunkte nicht berücksichtigt, doch sind die verwendeten Messungen im Allgemeinen nützlich und wichtig.

Für 11 präemptive Analgetikaregime wurden unterschiedliche positive Analgesieeffekte im Vergleich zu Placebo für die postoperative Analgesie berichtet, darunter Lornoxicam, Ibuprofen, Pregabalin, Flurbiprofen, Paracetamol, Epiduralanalgesie, Gabapentin, Parecoxib, Oxycodon, Ketamin und Tramadol.

Die Autoren haben gute Belege für die Verwendung von Lornoxicam, Pregabalin, Ibuprofen, Gabapentin und Paracetamol als präemptive Analgetika vorgelegt. Insbesondere scheint die Evidenz stark für den Einsatz von Gabapentin als präemptives Analgetikum zu sprechen – es scheint die postoperativen Schmerzwerte, den Opioidverbrauch und das Auftreten von postoperativer Übelkeit oder Erbrechen zu reduzieren.

References

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert