Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen nach Hüft- und Knieprothesen

In unterschiedlichen Studien wurden demografische, klinische, psychosoziale und perioperative Variablen ermittelt, die mit anhaltenden Schmerzen nach einer Vielzahl von Operationen in Verbindung stehen. Allerdings ist es mittlerweile schwierig, über die einzelnen Untersuchungen einen Überblick zu behalten, bzw. diese gegeneinander abzuwägen.  Ziel dieser Studie war es, eine systematische Überprüfung und Metaanalyse von Faktoren durchzuführen, die mit anhaltenden Schmerzen nach Knie- und Hüfttotalendoprothesen verbunden sind. Um die Einschlusskriterien zu erfüllen, mussten die Studien Variablen vor oder zum Zeitpunkt der Operation bewerten, eine Ergebnismessung für anhaltende postoperative Schmerzen (PPSP) mindestens 2 Monate nach einer TKR- oder THR-Operation enthalten und eine statistische Analyse der Auswirkung des Risikofaktors/der Risikofaktoren auf die Ergebnismessung umfassen. Die Ergebnisse von Studien, die univariate und multivariable statistische Modelle verwendeten, wurden getrennt analysiert. Wenn möglich, wurden die Daten aus univariaten Analysen zu denselben Faktoren in einer Meta-Analyse kombiniert. Einundachtzig Studien mit 171.354 Patienten wurden in die Untersuchung einbezogen. Aufgrund der Heterogenität der Bewertungsmethoden waren nur 44 % der Studien für eine aussagekräftige Meta-Analyse geeignet. In den Meta-Analysen wurden Zustandsangst (aber nicht Eigenschaftsangst) und höhere Depressionswerte auf dem Beck Depression Inventory mit einem erhöhten Risiko für PPSP nach TKR in Verbindung gebracht. In der qualitativen Zusammenfassung der multivariablen Analysen wurden höhere präoperative Schmerzwerte mit PPSP nach TKR oder THR in Verbindung gebracht. In dieser Übersichtsarbeit wurden systematisch Faktoren bewertet, die mit einem erhöhten PPSP-Risiko nach TKR und THR assoziiert sind, und es wurden aktuelle Wissenslücken aufgezeigt, die durch zukünftige Forschung geschlossen werden können.

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