Ein prolongierterr postoperativer Ileus (PPOI) ist eine schwerwiegende Komplikation nach kolorektalen Eingriffen, wobei die Prävalenz mit 10 bis 30 % angegeben wird. PPOI führt zu erhöhter Morbidität und längerer Verweildauer im Krankenhaus und verursacht somit zusätzliche medizinische Kosten. Die Bestimmung der Risikofaktoren für PPOI ist eines der Schlüsselelemente für das ERAS-Protokoll (Enhanced Recovery after Surgery). In dieser Studie wurde die Hypothese getestet, dass eine erhöhte postoperative Gesamtopioiddosis (TPOD) mit PPOI verbunden ist.

In dieser gematchten Fall-Kontroll-Studie wurden 267 Patient*innen, die sich von Januar 2018 bis Juni 2020 im Peking University People’s Hospital elektiven laparoskopischen kolorektalen Eingriffen unterzogen, retrospektiv untersucht. Patienten mit PPOI wurden in die Ileus-Gruppe aufgenommen. Gleichzeitig wurden Patienten ohne PPOI im Verhältnis 1:1 als Kontrollgruppe nach Alter, körperlichem Status der American Society of Anesthesiology und Art des chirurgischen Eingriffs gematcht.

Es gab keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf die Ausgangssituation oder operative Faktoren. Der TPOD, der TAP-Block (transversus abdominis plane), die intravenöse Sufentanil-Dosis am postoperativen Tag 1 und die Verwendung einer PCA-Pumpe mit einer Basalinfusion waren mit dem PPOI assoziiert (P < 0,05). Die multivariate logistische Regressionsanalyse ergab, dass ein erhöhter TPOD ein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung einer PPOI nach einem laparoskopischen kolorektalen Eingriff war (OR = 1,67, 95% CI = 1,03-2,71, P = 0,04).

Der TPOD ist somit ein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung einer PPOI nach einem laparoskopischen kolorektalen Eingriff. Die Durchführung einer TAP-Blockade und die Verwendung einer PCA-Pumpe ohne basale Infusion könnten vielversprechende Strategien zur Reduzierung des TPOD sein.

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