Schmerzkatastrophisierung und kognitive Funktion
Der Artikel mit dem Titel „The Relationship between Pain Catastrophizing and Cognitive Function in Chronic Musculoskeletal Pain: A Scoping Review“ bietet eine Zusammenfassung der Wechselwirkung zwischen Schmerzkatastrophisierung und kognitiver Funktion bei Personen, die unter chronischen muskuloskelettalen Schmerzen leiden. Die Übersicht fasst die Ergebnisse von 26 Studien zusammen, die überwiegend die Pain Catastrophizing Scale (PCS) zur Quantifizierung des Ausmaßes der Schmerzkatastrophisierung verwendeten, neben anderen Bewertungsinstrumenten wie dem Coping Strategies Questionnaire (CSQ) und dem Pain Response Self-Statements questionnaire (PRSS).
Die Übersicht hebt hervor, dass die Schmerzkatastrophisierung, die durch einen übertrieben negativen mentalen Zustand als Reaktion auf Schmerzen gekennzeichnet ist, kognitive Prozesse erheblich beeinflussen kann. Dieser Zusammenhang ist von entscheidender Bedeutung, da kognitive Defizite das Schmerzempfinden verschlimmern können und so ein Teufelskreis entsteht, der die Behandlungsergebnisse erschwert. Die Autoren beschreiben verschiedene neuropsychologische Tests, die in den Studien zur Bewertung kognitiver Defizite eingesetzt wurden, und weisen auf einen vielfältigen methodischen Ansatz hin, um diesen komplexen Zusammenhang zu verstehen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Personen, die ein höheres Maß an Schmerzkatastrophisierung aufweisen, tendenziell eine schlechtere kognitive Leistung zeigen, insbesondere in Bereichen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und exekutive Funktionen.
Darüber hinaus betont die Übersicht die Bedeutung der Behandlung von Schmerzkatastrophisierung in klinischen Umgebungen. Durch die Erkennung und Minderung der mit Schmerzen verbundenen kognitiven Verzerrungen können Gesundheitsdienstleister die Wirksamkeit der Behandlung steigern und die Ergebnisse für die Patienten verbessern. Die Autoren plädieren für die Integration kognitiv-verhaltensbezogener Strategien in Schmerzbehandlungsprogramme, um Patienten dabei zu helfen, gesündere Bewältigungsmechanismen zu entwickeln und die Auswirkungen der Katastrophisierung auf ihre kognitiven Funktionen zu verringern.
Zusammenfassend unterstreicht diese Scoping-Review den komplexen Zusammenhang zwischen Schmerzkatastrophisierung und kognitiver Funktion bei chronischen muskuloskelettalen Schmerzen und legt nahe, dass die Berücksichtigung kognitiver Aspekte der Schmerzwahrnehmung zu wirksameren Behandlungsstrategien führen kann. Es werden zukünftige Forschungsrichtungen vorgeschlagen, darunter die Notwendigkeit von Längsschnittstudien, um die ursächlichen Zusammenhänge und mögliche Interventionen, die sowohl Schmerzen als auch kognitive Beeinträchtigungen lindern könnten, besser zu verstehen.
References
- PMID: 37719894.