Neue Empfehlung zur Therapie von neuropathischen Schmerzen

Im Jahr 2015 erschien ein wegweisender Artikel von Finnerupt, Attal et al. zur Therapie neuroapthischer Schmerzen. Zehn Jahre später gibt es ein Update mit erstaunlich wenig Veränderungen.

Der Artikel von Soliman et al. präsentiert eine systematische Übersicht und Metaanalyse, die die Wirksamkeit von Pharmakotherapie und nicht-invasiven Neuromodulationstechniken bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen bewertet. Die Studie sammelt systematisch Daten aus randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), um zu ermitteln, wie diese Interventionen hinsichtlich der Verringerung der Schmerzintensität und der Verbesserung der Lebensqualität der Patienten abschneiden.

Die wichtigsten Ergebnisse der Überprüfung zeigen, dass eine Pharmakotherapie, insbesondere mit Medikamenten wie Pregabalin, Gabapentin, Duloxetin und Venlafaxin, im Vergleich zu Placebo zu einer statistisch signifikanten Verringerung der Schmerzwerte führte. Diese pharmakologischen Interventionen führten nicht nur zu einer Schmerzlinderung, sondern verbesserten auch Aspekte der Stimmung und der allgemeinen Lebensqualität der Patienten, was den doppelten Nutzen bestimmter Antidepressiva sowohl bei der Schmerzlinderung als auch bei der Stimmungsstabilisierung unterstreicht. Im Gegensatz dazu zeigten nicht-invasive Neuromodulationstechniken (z. B. TENS und rTMS) zwar ebenfalls positive Auswirkungen auf neuropathische Schmerzen, ihre Wirksamkeit schien jedoch variabler zu sein. Die Wirksamkeit der Neuromodulation hing von Faktoren wie der spezifischen neuromodulatorischen Technik, den Patientenmerkmalen und der Behandlungsdauer ab, was darauf hindeutet, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um diese Protokolle für konsistente Ergebnisse zu standardisieren.

Klinisch unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung eines multimodalen und personalisierten Therapieansatzes. Die Daten sprechen für die Integration fortschrittlicher Pharmakotherapien und neuer nicht-invasiver neuromodulatorischer Strategien in die Behandlungsschemata, betonen jedoch auch, dass die Behandlung auf das individuelle Profil des Patienten zugeschnitten sein sollte, um die Wirksamkeit zu maximieren und Nebenwirkungen zu minimieren. Die Studie schließt mit der Forderung nach weiteren langfristigen klinischen Studien, um die derzeitigen Wissenslücken zu schließen und Kombinationstherapien zu optimieren, die die Stärken sowohl der Pharmakotherapie als auch der Neuromodulation nutzen.

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