Metformin bei Arthrosen
Osteoarthritis (OA) – die häufigste Form von Gelenkverschleiß – betrifft weltweit Millionen Menschen und ist eine der Hauptursachen für chronische Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Besonders betroffen sind ältere Menschen und Personen mit Typ-2-Diabetes oder Übergewicht. Eine neue systematische Untersuchung hat nun einen überraschenden Zusammenhang entdeckt: Das bekannte Diabetesmedikament Metformin könnte das Risiko für Arthrose senken.
Das Metformin Schmerzen bei Kniearthrosen postive beeinflussen kann ahben wir in diesem Blog schon diskutiert. Die Studie analysierte Daten von über 41.000 Patienten mit Typ-2-Diabetes, die entweder mit Metformin oder einem anderen Diabetesmedikament (Sulfonylharnstoff) behandelt wurden. Ziel war es, herauszufinden, ob Metformin mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Knie- oder Hüftarthrose sowie für spätere Gelenkersatzoperationen verbunden ist.
Die Ergebnisse sind bemerkenswert: Personen, die Metformin einnahmen, hatten ein 24 % geringeres Risiko, an Arthrose zu erkranken, verglichen mit jenen, die mit Sulfonylharnstoffen behandelt wurden. Dieser Effekt blieb auch in einer Sensitivitätsanalyse stabil. Allerdings zeigte sich kein signifikanter Unterschied beim Risiko für eine Gelenkersatzoperation – also etwa eine Knie- oder Hüftprothese.
Warum könnte Metformin helfen? Neben seiner blutzuckersenkenden Wirkung hat Metformin entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften, die möglicherweise den Gelenkverschleiß verlangsamen. Frühere Tierstudien und kleinere Beobachtungen beim Menschen hatten bereits ähnliche Hinweise geliefert.
Die Autoren betonen, dass diese Ergebnisse zwar vielversprechend sind, aber noch keine direkte Therapieempfehlung darstellen. Weitere klinische Studien sind notwendig, um die Wirkung von Metformin auf Gelenke genauer zu untersuchen – insbesondere bei Menschen ohne Diabetes.
References
- PMID: 41067453.